Ackermannstraße
In den 1970er Jahren, vielleicht auch früher, standen gegenüber zwei Wasserhäuschen, vielleicht eine für die lokale Bevölkerung und eine für die Früh-, Spät- und Nachtschicht der Telenormawerker. Wer weiß schon wie das mal war.
Telenorma steht
für Telephonbau und Normalzeit, das Logo ist ein ineinander
geschriebenes T und N. An manchen Bahnhofsuhren sieht man es
noch. Wie auch immer, Telenorma ging, eine Trinkhalle blieb und mit
ihr die Chefin, die gerade Zigaretten von der Straße fegt: „Mir
schpresche hier nur frankfodderisch und nur auf Wunsch aach e mal
deutsch.“ Die Zigarettenstummel auf der Schaufel und werden dem
Gast angeboten: „Willstes in die Tasch?“ Mit der
Wasserhäuschenkultur nimmt man es in der Ackermannstraße sehr
genau: „Aan Imbiss is kei Trinkhall, es gab Trinkhallen, es gab
Wasserhäuschen, aber aan Imbiss iss kei Trinkhall.“
Auftritt eines Malers. Sein Gang führt
ihn von der Baustelle direkt ans Häuschen, sein Äußeres hat er für
diesen Gang noch nicht restauriert. Sein Blick aufs Wasserhäuschen
gleicht dem Blick in eine Wundertüte. Zum ersten Mal steht er am
Tresen, er kommt aus Leipzig, ist auf Montage in Frankfurt und der
Bauleiter hat ihn gerade frei gestellt. Jetzt braucht der Maler
Medizin. Die gibt’s am Wasserhäuschen, wohl bekomms.
Ackermannstr. 2, Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 9-21 Uhr
Ehemaliges Wasserhäuschen in der Ackermannstraße, die Originalpostkarte hängt im neuen Kiosk in der Ackermannstraße |
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